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Von Abu Dhabi nach Maskat: ein Roadtrip der arabischen Art


Der Inbegriff von Freiheit: der Roadtrip, unterwegs auf den weiten Landstraßen und Autobahnen. Kein Wunder, dass er in den letzten Jahren sein großes Comeback erlebt. Was in den USA die Route 66 ist, ist in Russland die Transsibirische Route, in Südafrika die Garden Route. Auf der Arabischen Halbinsel ist es eine weniger bekannte Route, die die Wolkenkratzer der Vereinigten Arabischen Emirate und die Tradition Omans verbindet.

Steigt ein, schnallt euch an und macht euch bereit für einen Roadtrip der anderen Art, einen Roadtrip durch den Nahen Osten.  

Abu Dhabi, arabische Kulturhauptstadt

Abu Dhabi ist nicht nur die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, sie ist auch ein festes Mitglied der internationalen Kunstszene. Beginnt am besten mit der Sheich-Zayid- Moschee, die örtlich zwischen dem Flughafen und der Corniche und stilistisch zwischen dem Mogul- und dem maurischen Reich angesiedelt ist. Ein Anblick sind die Dutzende an Kuppeln. Doch die Innenräume sind genauso umwerfend, voller Arabesken, Gold- und Weißtönen,  die vom Tagelicht in Szene gesetzt werden, Kronleuchter mit Swarovski-Diamanten und dem größten Teppich der Welt. Nicht nur die Architektur der Moschee ist beachtlich. Bibliophile können sich auf den dritten Stock des nördlichen Minaretts freuen, wo 50.000 seltene Bücher beherbergt sind.

Große Moschee von Abu Dhabi. Bild: Getty/David Bjorgen

Nicht zu vergessen sei der Louvre von Abu Dhabi. Unter einer grandiosen Metallkuppel, die wie ein riesiger Bienenstock erscheint, ruhen weltberühmte Kunstwerke und Artefakte. Und obwohl Abu Dhabi für seine gewagten Architekturträume bekannt ist, bietet die Stadt umweltbewussten Reisenden eine Fülle von fast völlig unberührten Gegenden. Hier könnt ihr Jetski fahren oder per  Kajak die Mangrovenwälder erkunden.

Dubai, wo alles möglich ist

Der schillernde Stern des Nahen Ostens, Dubai, ist das nächste Highlight bei eurem Roadtrip durch die Emirate. Hier mischen sich asiatische, afrikanische und europäische Kulturen, dazu kann Dubais Architektur es wortwörtlich mit den größten der Welt aufnehmen. Die Rede ist vom Burj Khalifa, das mit 830 Metern immer noch das höchste Gebäude der Welt ist. In den Wintermonaten ragt sein Gipfel zwischen die Wolken und gibt Besuchern einen Eindruck von der menschlichen Hybris, die fast alles, was sie sich vornimmt, erreichen kann. Wenn ihr dabei seid, bestellt euch euer Frühstück im At The Top, auf der Panoramaterrasse von der aus die Wüstenstadt sich vor dem Bauwerk verneigt.

Dubai. Bild: Getty/Owngarden

Dubai hat zwar keinen Louvre, kann sich trotzdem nicht über einen Mangel an Kultur beklagen. Vom Etihad Museum, das der Geschichte der Emirate gewidmet ist, über ein Kaffee-Museum, ein Kamel-Museum bis zum Museum der Illusionen (und zum künftigen Museum der Zukunft) stellen die Dubaier ihre unbändige Kreativität zu Schau.

Wie in vielen arabischen Städten ist Dubais Altstadt sein wahrer Schatz. Hier werden eure Sinne in den Souks auf die Probe gestellt. Verführerische Stoffe schwanken wie Flaggen im Wind und die Luft schmiegt sich geschwängert mit Würzigem und Süßem um euch während Verkäufer euch mit Safrantee und Samosas zu sich locken.

Nizwa, die Perle des Islam

Lassen wir die reichen Arabischen Emirate hinter uns und begeben uns nun an die südöstliche Spitze der Arabischen Halbinsel. Der Glanz von Dubai und die Wüstendünen weichen den felsigen Landschaften des westlichen Omans, oft verglichen mit dem Mars. Ein paar Autostunden führen uns an die Bergkette von Hadschar, wo Nizwa (einst Hauptstadt des Landes) sich aus der steinigen Landschaft hebt. Den ersten Boxenstopp legen wir bei der Festung von Nizwa ein. Sie wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaut und streckt sich mit ihrer Säule 40 Meter in die arabischen Himmel. Südwestlich der Festung befindet sich Nizwas Souk, einer der ältesten im Oman, wo Terrakotta und Silber neben exotischem Obst aufgetürmt liegen.

Festung von Nizwa. Bild: Getty/Ulrich Hollmann

Authentisch, vielleicht zu authentisch ist der Viehmarkt von Nizwa, der sich ausschließlich dem Verkauf von Ziegen und Schafen widmet und dabei einer jahrhundertealten Tradition folgt. Nur Muslimen vorbehalten dagegen ist die Al-Qala’a-Moschee; jedoch reicht es vollkommen, das Bauwerk von außen zu bewundern. Die imposante Kultstätte war einst das Hauptzentrum der islamischen Gemeinschaft. Noch heute könnt ihr den Klängen des frühen Morgengebetes lauschen und euch in eine andere Welt versetzen.

Weiter östlich liegen die Dünen von Wahiba Sands. Ehemals unzugänglich haben sich die Sandmeere zu einem beliebten Reiseziel im Nahosten entwickelt. Die von den Nordwinden geschaffenen Dünen werden nur hie und da von Beduinenzelten unterbrochen. Um dieses Ökosystem zu schützen und die lokale Kultur zu respektieren, raten wir euch die Wahiba Sands nur per Kamel zu durchqueren. Nehmt dabei einen der eindrucksvollen Sonnenuntergänge Omans mit.

Dünen von Wahiba Sands. Bild: Getty/Neal Wilson

Maskat, das echte Arabien

Unser Roadtrip endet bei Maskat. In der Hauptstadt des Oman prägen strahlend weiße Gebäude das Bild. Auf Befehl des Sultans dürfen Gebäude hier nicht höher als sieben Stockwerke sein. So bekommt ihr einen Eindruck der echten arabischen Welt ohne seelenlose Hochhäuser im Auge.

Das Stadtleben spielt sich entlang der Corniche ab, die Promenade im Stadtteil Mutrah. Sie wird von der alten Festung dominiert, aber auch von den eleganten Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert. Täglich strömen die Männer in Dishdasha und Kuma (traditionelle Tuniken und Kopfbedeckungen) zum Souk, auf der Suche nach dem besten Angebot. Wenn wir das Chaos des Marktes hinter uns lassen, stoßen wir auf den erhabensten Teil der Stadt, das Royal Opera House.

Die Große Moschee von Maskat. Bild: Getty/Richard Sharrocks

Das kulturelle Angebot setzt sich fort im Nationalmuseum, das die historische Rolle des Omanischen Reiches kartografiert, ein Königreich, das sich bis nach Ostafrika erstreckte. Und, wie kann es anders sein, der Kreis vollendet sich vor der Großen Moschee. Wandert vom inneren zum äußeren Sahn, erfreut euch an den Gartenanlagen und lasst euer Auge am Hauptminarett ruhen, das unsere Reise wie ein Ausrufezeichen würdigt.

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