Bindeglied zwischen West und Ost, Schmelztiegel der Kulturen und Religionen sowie Brücke zwischen Europa und Asien: Das ist die Türkei, ein unverwechselbares Land, das seit Jahrhunderten Reisende aus aller Welt fasziniert. Vom Bosporus, der Istanbul in zwei Teile teilt, über die moderne Hauptstadt Ankara, die Mondlandschaften Kappadokiens bis hin zu den Stränden von Adalia: Das sind die Reiseziele, die am häufigsten von abenteuerlustigen Reisenden besucht werden, die jedes Jahr in das Land zwischen den beiden Kontinenten aufbrechen. Die Türkei bietet eine Vielzahl an Facetten, Landschaften und Atmosphären, die sich in die Erinnerung derer, die sie erforschen, nachhaltig manifestieren und welche auch über weniger begangenen Pfaden entdeckt werden können – auf einer Reise, die von der Pracht Istanbuls bis zu den Panoramen des Berges Ararat reicht.

Istanbul
Eine Reise in die Türkei kann eigentlich nur von Istanbul aus starten, der Stadt am Bosporus, die seit Jahrhunderten die multikulturelle Seele des Landes verkörpert und einem mit ihrer vielseitigen Architektur, ihren Farben und würzigen Düften in den Bann zieht. Sicherlich unverzichtbar ist das Besichtigen der bedeutendsten Sightseeing-Spots der Stadt – bestenfalls auf einer Tour zu den Highlights der Altstadt von der Hagia Sophia bis zum Topkapı-Palast. Doch Istanbul hat noch mehr zu bieten als erstaunliche Denkmäler und Nachlässe aus der byzantinischen Ära und der osmanischen Herrschaft. Schritt für Schritt gilt es den verborgenen Zauber der Stadt zu entdecken, der sich etwa beim Schlendern durch die charakteristischen Stadtviertel auftut, in denen sich das multikulturelle Leben abspielt, das viele Reisende anzieht.

Çukurcuma
Das Viertel Çukurcuma liegt im Stadtteil Beyoğlu und ist der perfekte Ort, um sich in malerischen Gassen mit alten osmanischen Häusern und Antiquitätenläden zu verlieren. Die Atmosphäre in dieser Ecke der Stadt wird von alten ethnischen Artefakten bestimmt, die zuhauf in den kleinen Läden zu finden sind. Gleichzeitig verschmilzt diese Tradition auf harmonische Weise mit dem innovativen Spirit, der von Design-Boutiquen und Avantgarde-Kunstgalerien eingebracht wird, die sich von der Vergangenheit inspirieren lassen und sie neu Szene setzen. Eine der größten Attraktionen des Bezirks in ein Hamam, eines der berühmtesten in Istanbul, welches im 15. Jahrhundert für die ausschließliche Nutzung durch den Sultan erbaut wurde. Heute ist es der Öffentlichkeit zugänglich und gilt als idealer Zwischenstopp, um in den Genuss eines außergewöhnlichen Erlebnisses zu kommen, dem eines authentischen türkischen Bads.

Fener
Wenn ihr weiter in Richtung Goldenes Horn schlendert, stößt ihr auf das Stadtviertel Fener, dem antiken griechischen Viertel von Istanbul: einem Gewirr von bunten Häuschen, unter denen die christlich-orthodoxen Kirchen und Denkmäler unweigerlich hervorstechen. Symbol des Bezirks ist das Griechische Gymnasium, welches mit seiner leuchtend roten Backsteinfassade jeden Betrachter ins Staunen versetzt. Dieselben Ziegel findet man auch in der prächtigen Kirche Theotokos Mouchliotissa, der einzigen Kirche byzantinischen Ursprungs in Istanbul, die der Umwandlung in eine Moschee entging, von der alle anderen Kirchen der Stadt betroffen waren. Weiter entlang der der Gassen, welche einem Labyrinth gleichen und in denen die Zeit scheinbar stehengeblieben zu sein scheint, könnt ihr einen flüchtigen Blick auf das Goldene Horn und auch auf die besondere Kirche Sankt Stefan erhaschen. Die von Gustave Eiffel, dem Erbauer des Eiffelturms, entworfene Kirche wird auch als „Eiserne Kirche“ bezeichnet, denn deren Konstruktion besteht vollständig aus Stahl und Gusseisen. Der Legende nach soll sie innerhalb eines einzigen Tages erbaut worden sein.

Kadıköy
Eine typische Fährüberfahrt gen Osten über den Bosporus bringt euch zum pulsierenden Stadtteil Kadıköy. Einmal am Hafen angekommen, zieht der alte Bahnhof Istanbul Haydarpaşa direkt alle Blicke auf sich. Direkt an der Küste gelegen, scheinen die Züge dort jeden Moment in die Meerenge einzutauchen. Folgt der Musik und dem Klirren der Gläser – schon seid ihr im Herzen von Kadıköy angekommen, hier zwischen Bars, Clubs, Cafés erwacht das jüngste und lebendigste Viertel Istanbuls, das Zentrum des Nachtlebens und der alternativen Szene. Das Leben spielt sich hier an Tischen im Freien ab, aber einmal pro Wochen weichen diese dem Frauenmarkt Salı. Wie der Name bereits verheißt, werden die Stände ausschließlich von Frauen betreut – eine Tradition, die eine freudige Atmosphäre verbreitet, von der man sich nur selbst überzeugen kann.

Nach Anatolien und darüber hinaus…
Sobald ihr den Bosporus hinter euch lasst, erstrecken sich vor euch die endlosen und eindrucksvollen Landschaften der anatolischen Halbinsel, so weit das Auge reicht. Zu den meistfotografierten Zielen gehören die berühmten sogenannten „Feenkamine“, turmähnlichen Tuffsteinformationen, welche die Kappadokien zu einem der begehrtesten Reiseziele machen. Vor allem sind Aufnahmen von den bunten Heißluftballons bekannt, die über die mondähnlichen Landschaften Kappadokiens gleiten. Aber während Sie die Landschaften Kappadokiens durchqueren, begeben Sie sich auf eine Reise weiter in Richtung Osten, die Etappe für Etappe Überraschungen für euch bereithält.

Nemrut Dağı
Wenn ihr das Göreme-Tal hinter euch lasst, erblickt ihr in der Ferne den Berg Nemrut Dağı, der über 2.000 Meter hoch ist und in der Nähe des Gipfels ein besonderes Geheimnis verbirgt. Wenn ihr euch tief in der Nacht auf den Pfad nach oben begebt, dann erreicht ihr in der Morgendämmerung den höchsten Punkt des Bergs, wenn die ersten Sonnenstrahlen das Wasser des Euphrats und daraufhin die beeindruckenden Köpfe der Statuen griechischer Götter erleuchten. Diese imposanten Statuen wurden von Antiochos I. Theos, einem mächtigen König des hellenistischen Zeitalters, errichtet. Die monumentale Grabstätte befindet sich an diesem außergewöhnlichen Ort, um nur den Wagemutigsten, die sich hierauf begeben, die einzigartige Gelegenheit zu bieten, dieses aufregende Schauspiel zu erblicken.

Mardin
Die Reise weiter in Richtung Osten führt euch entlang der iranischen Grenze, bis ihr die antike Stadt Mardin erreicht. Der Blick ist magisch: eine Kaskade kleiner, in Erdtönen gehaltener Häuser zwischen denen hohe Minarette hervorspringen, welche von der Burg überragt werden, die sich auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet. Wenn ihr durch die engen, gewundenen Gassen flaniert und einen bunten Basar passiert, erreicht ihr die Burg, von der ihr das eindrucksvolle Schauspiel erblickt: Eine Ansammlung von honigfarbenen Gebäuden, die sich über das Gebiet Mesopotamiens bis zum Horizont in Richtung Syrien ausbreiten.