Malmö ist wie keine andere Stadt in Schweden. Statt sich an Stockholm zu messen, sind die Augen der Malmöer fest nach Kopenhagen gerichtet. In der Stadt des ‚Turning Towers‘ werdet ihr euch zugleich wohl fühlen wie in einer Kleinstadt und neue Erfahrungen machen wie in der Metropole. Hier kommen unsere Tipps für euren Malmö-Trip.

Auf zwei Rädern durch die Stadt der Parks
Um das meiste aus eurem Aufenthalt in der Stadt am Öresund zu machen, empfehlen wir euch, ein Fahrrad zu mieten. Malmö ist nicht nur flach wie ein Pfannkuchen, sondern auch mit einem beeindruckenden Netz von Radwegen ausgestattet. Die Hände am Lenker machen wir uns auf, um zu entdecken, warum Malmö den Spitznamen “Stadt der Parks” führt.
Der größte Park ist Pildammsparken, der zur Baltischen Ausstellung 1914 eingeweiht wurde. Neben schmucken Gehwegen und Statuen beherbergt er deshalb auch den Überrest der Ausstellung, den königlichen Pavillon, der Kronprinzessin Margaret gewidmet. Wir setzen unser Thema der königlichen Parks fort und radeln weiter zum Schloss Malmöhus. Im naheliegenden Schlosspark (Slottsparken) könnt ihr unter anderem den japanischen Garten und Lördagsplanen, den zentralen Platz, erkunden. Die Stadtbibliothek schließt ans südliche Ende des Parks an.

Zehn Fahrradminuten von Slottsparken entfernt ist einer der sommerlichen Hotspots der Malmöer – Ribersborg oder Ribban, wie er im Volksmund genannt wird. Neben einem Stadtstrand werdet ihr auch das berühmte Kaltbadehaus vorfinden, wo Sauna- und Eisbaden an der Tagesordnung stehen (LGBT-freundlich).

Auf der Spur der Kultur in Malmö
Malmös Nähe zum europäischen Festland wird besonders deutlich in seiner pulsierenden Kulturlandschaft – sowohl mit staatlichen Institutionen als auch mit privaten Ausstellungsräumen gesegnet. Seit 2008 hat das Moderna Museet seinen Nebensitz in Malmö. Ganz wie seine Schwester auf Skeppsholmen in Stockholm zeigt das Moderna Museet moderne und zeitgenössische Kunst, in der festen Sammlung und in Sonderausstellungen. Die derzeitige Ausstellung mit Werken der abstrakten Pionierin Hilma af Klint läuft noch bis Ende Februar 2021.
Wenn ihr euren Kulturkonsum abends fortsetzen möchtet, könnt ihr das im Inkonst tun. Das unabhängige Kulturzentrum macht sich die Räumlichkeiten einer ehemaligen Schokoladenfabrik zu eigen. Der Fokus liegt auf der darstellenden Kunst und Musik. Wenn Corona nicht dazwischenfunkt finden hier mehrmals pro Woche Konzerte und Clubnächte statt.

Auf der Suche nach der besten Falafel
Nicht nur Berlin ist Falafel-Stadt, der Kichererbsenball hat einen ebenso hohen Status in Malmö. Als erste Stadt Schwedens hat Malmö in den 80ern die Spezialität auf ihr Menü gesetzt. Ganz klar, dass es deshalb fast so viele Meinungen darüber gibt, was nun die beste Falafel sei, wie Bolzen in der Öresundbrücke. Neben der klassischen Variante mit Tahini könnt ihr euer Nahost-Sandwich oft mit weiteren Zutaten wie mit gegrillter Paprika, Halloumi, Baba Ganoush und Hummus aufpeppen.
Falafel von Youssif mag mir seiner Lage auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Fosie etwas abgelegen sein, aber da seine Falafel als die besten Schwedens gelten, sind sie definitiv einen Umweg wert (nicht vergessen: der Food-Truck hat nur zwischen 11 und 15 Uhr geöffnet). Zu spät dran gewesen? Näher am Stadtzentrum gibt es weitere gute Optionen. Im Stadtteil Annelund beispielsweise, mit Falafel Bagdad, wo ihr frisch zubereitete Falafel und Döner auf irakische Weise im Shamoun-Brot kosten könnt.
Zu Tisch, bitte!
Die Weltküche findet auch anderswo Eingang in die schonische Metropole. In den letzten Jahren hat Malmö einen echten Schub bekommen, wenn es um aufregende, neue Restaurants geht und zieht Feinschmecker aus nah und fern an.
Bastard
Wie der Name schon sagt, geht es hier eher urban-ungezwungen zu. Der Bib Gourmand, den Bastard 2020 bekam, zeugt jedoch davon, wie gut man dabei speisen kann. Und so liegt der Schwerpunkt auf moderner europäischer Hausmannskost und guten Weinen. Bei schönem Wetter wird im Holzofen des Restaurants auch Pizza gebacken.
Adresse: Bastard, Mäster Johansgatan 11
Pink Head
Unter dem Motto ‘irgendwie asiatisch’ hat sich Pink Head einen Namen gemacht. Im Hauptrestaurant und in der Nudelbar werden die innovativen Gerichte mit Inspiration aus Fernost versetzt, in den warmen Monaten kann man draußen sehr gut sitzen.
Adresse: Pink Head, Norra Vallgatan 78
The Riket
Unser letzter Tipp ist etwas für Geschmackspioniere. Das Restaurant Riket liegt unweit vom Malmöhus in Davidshall und bietet eine reiche Weinkarte und eine innovative Küche mit Fokus auf lokalen Zutaten und Nachhaltigkeit. Immer einen Besuch wert.
Adresse: Riket, Erik Dahlbergsgatan 5

Zeit für einen Kaffee
Irgendwann nach dem x-ten Museum oder Park ist es Zeit für sie, die Kaffeepause. Rund um Malmö wetteifern mehrere Orte darum, den besten Kaffee der Stadt zu servieren. Kaffebaren pa Mollan ist, wie der Name schon sagt, eine Kaffeebar auf dem Möllevångstorget. Klein und bescheiden und von The Guardian bejubelt, hat sie nur wenige Sitzplätze, dafür aber Bänke im Freien.
Die Solde Kaffebar ist seit 14 Jahren ein Favorit der Malmöer, und es ist nicht schwer zu verstehen, warum. Das kleine Café in der Regementsgatan hat dazu eine eigene Kaffeerösterei, und wer Gefallen an seinem Getränk findet, kann die dazugehörigen Bohnen mit nach Hause nehmen.
Wenn Kaffee für euch zweitrangig und Kuchen der wahre Grund zum Leben ist, dann empfiehlt sich ein Besuch der Patisserie Hollandia. Das zentrale Café ist eines der ältesten in Malmö, hier lebt die Tradition sowohl im Blätterteig als auch in der Bestuhlung fort.