Kawaii: 11 Erlebnisse, die es so nur in Japan gibt


Japan ist ein Füllhorn an Eindrücken. Das kompakte und spirituelle Land strotzt nur so vor Dingen und Eindrücken, die ihr so nirgendwo anders zu Gesicht bekommt. Noble Samurais und elegante Geishas, Onsen und und der Mount Fuji, Tempel, Schreine und Teezeremonie sind nur der Gipfel des Einberges. Wir haben uns die Mühe gemacht und etwa tiefer gegraben. Wie wäre es, die Japanischen Alpen zu durchstreifen oder ein Kaiseki-Mahl zu genießen? Diese 11 Highlights bringen euch das echte Nippon näher.

Mount Fuji. Bild: Gettyimages.

1. Mount Fuji

Der höchste Berg Japans ist heilig und fester Bestandteil der bildenden Kunst und Literatur. Der Vulkan mit seinem schneebedeckten Gipfel türmt sich auf mehr als 3.776 m über dem Meeresspiegel. Durch seine nahezu perfekte, konische Form sieht der Fuji wie gemalt aus. Seine heißen Quellen und fünf Seen in der Hakone-Region bieten beste Bedingungen für eine Stadtflucht. Wer Camping liebt findet in Hakone einige der besten Campingplätze und nachts einen klaren Sternenhimmel. Von Juli bis August sind die Wanderwege in verschiedenen Schwierigkeitsgraden geöffnet. Wer es wagen möchte, den Gipfel zu besteigen, kann eine 2-tägige Tour unternehmen. Nach einer Pause auf halber Strecke erreicht ihr die Spitze pünktlich zum Sonnenaufgang – unvergleichlich! 

Torii vor dem Ashi-See. Bild: Gettyimages.

2. Torii-Tore

Torii sind Teil der japanischen Architektur und werden als reale oder symbolische Eingangstore zu Shinto-Schreinen eingesetzt. Sie bestehen aus je zwei Pfeilern mit zwei waagrechten Balken und markieren die Grenze zwischen der profanen Welt und dem Heiligtum. Wie kann es anders sein, auch der Übergang zum Fujisan geschieht in der wachsamen und weihenden Präsenz eines Torii. Haltet also einen Moment vor dem Kanadorii-Tor inne, geht in euch und schreitet dann gehobenen Mutes voran.

Gebetsplaketten am Meiji-Schrein. Bild: Gettyimages
Tofuku-ji Tempel in Kyoto. Bild: Gettyimages

3. Tempel & Schreine

Tempel, Tempel, Tempel. Die Mehrheit der Japaner fühlt sich sowohl dem Shinto als auch dem Buddhismus verbunden und besänftigt ihre Götter regelmäßig mit kleinen und großen Geschenken in den Tempeln.  Allein fast 2.000 Tempel füllen Kyoto.  Japans Wahrzeichen, der Kinkakuji-Tempel liegt in Kyoto. Seine oberen Stockwerke sind mit Blattgold überzogen, wenn er sich im umliegenden See spiegelt, tut der Eindruck sein Übriges. Unter den Schreinen ist der Fushimi Inari-Schrein der bekannteste, ein gefühlt endloser Weg aus Hunderten oranger Torii. Beeindruckend ist auch der Meiji-Schrein. Kaiser Meiji und seiner Gemahlin Shoken gewidmet, feiert er dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Das Areal umfasst einen immergrünen Wald aus mehr als 100.000 Bäumen, die von Menschen aus allen Teilen Japans gespendet wurden. Perfekt als Ruheoase im nimmermüden Tokio.

Ontake-See im Kiso-Tal. Bild: Gettyimages
Herbststimmung über dem Ontake-See. Bild: Gettyimages

4. Geheimtipp Kiso-Tal

Das Kiso-Tal, im Zentrum Japans in Nagano gelegen, ist in einer anderen Zeit stecken geblieben. Östlich von den Zentralalpen und westlich vom Mount Ontake begrenzt, erlebt ihr hier das ländliche Japan. Der Berg Ontake steht dabei in seiner Größe (3.067 m) nur dem Fuji nach und ist seit über tausend Jahren ein Pilgerziel. Tut es den Pilgern gleich und reinigt euch vor der Besteigung des Berges in den Kiyotaki- und Shintaki-Wasserfällen. Oder macht es euch leicht und fahrt per Seilbahn bis auf 2150 m Höhe und erkundet die Schreine und Seen des Ontake. 

Tsumago. Bild: Gettyimages

5. Handelsweg Nakasendo

Mitten im Kiso-Tal, zwischen Kyoto und Tokio, führt ein Handelsweg in die alte Zeit des Shogunats, als die Straße vom 17. bis zum 20. Jahrhunderts eine wichtige Verkehrsader war. Insgesamt 11 Poststädte säumen den Weg, darunter Magome und Tsumago. Die wohlkingenden Dörfer und die Strecke, die beide verbindet, sind bestens erhalten. Eine recht steile Straße führt durch das pittoreske Magome, das mit seiner Mühle und den japanischen Fachwerkhäusern Abbild einer heilen Welt ist. Etwas 8 Kilometer weiter wartet mit Tsumago seine Schwesterstadt. Autos sind auf der Hauptstraße von Tsumago tabu; minshuku und ryokan (Gasthäuser) machen die Zeitreise noch eindrücklicher.

Japanische Alpen in Herbstpracht. Bild: Gettyimages

6. Japanische Alpen

Wanderer wissen es: Japan ist ein verzaubertes Bergland. Drei Gebirgszüge formen die Japanischen Alpen: Hida im Norden, Kiso im Zentrum und Akaishi im Süden. Zu den hervorragendsten Attraktionen zählen die majestätischen Bergketten von Kamikochi und das Matsumoto-Schloss. Wandert durch tiefe Schluchten, vorbei an türkisfarbenen Seen im Hakuba Tal bis hin zum Chubu Sangaku Nationalpark oder lasst das erhabene Senjojiki-Hochtal auf euch wirken. Die sensationellen Ausblicke im Senjojiki werden im Wechsel der Jahreszeiten vom Farbenspiel der Bäume und Pflanzen sehr wirkungsvoll unterstrichen. 

Teezeremonie. Bild: Gettyimages
Kaiseki-Menü. Bild: Gettyimages

7. Teekultur & Kaiseki

Abwarten und Teetrinken? In Japan immer en vogue. Die Abläufe einer traditionellen Teezeremonie werden seit über 1000 Jahren durch feste Regeln bestimmt. Darunter fällt die Sitzordnung und die Verwendung bestimmter Utensilien. Ein kleines Mahl schafft die Grundlage für den Tee, Kaiseki. Ein gelungenes Kaiseki-Menü ist wie eine Sinfonie aus Geschmäckern und Sinneseindrücken. Leichte Brühen, Reis, eingelegtes oder gekochtes Gemüse und Fisch entlasten den Magen und orientieren sich unter anderem an den Jahreszeiten. Eine solche Zeremonie soll zur Gelassenheit und innerer Einkehr führen und wird von den vier Begriffen Wa (Harmonie), Kei (Respekt), Sei (Reinheit) und Jaku (Stille) bezeichnet. 

Mann im Samurai-Kostüm in Kyoto. Bild: Gettyimages

8. Samurai-Viertel

Samurai waren im vormodernen Japan die Elite-Krieger, die nach Bushido-Regeln lebten und sich durch Loyalität und Selbstdisziplin auszeichneten. Da sie an der Spitze der damaligen Gesellschaftsstruktur standen, hatten sie das Privileg, in eigenen Vierteln zu wohnen. In der Kleinstadt Chiran auf der Halbinsel Satsuma könnt ihr im Samurai-Viertel Häuser und Gärten besichtigen, die über 250 Jahre alt sind.  Zwar darf man als Besucher die Samurai-Gebäude leider nicht betreten, dafür sind sieben der Gärten frei zugänglich. Alle sind relativ klein gehalten und fünf davon sind trockene Kareansui-Gärten (wie der berühmte Ryoan-ji), Sinnbilder des Minimalismus, die zum Meditieren anregen sollen.

Steingarten von Ryoan-ji. Bilg: Gettyimages

9. Japanische Gärten

Überhaupt wird Landschaftsarchitektur in Japan sehr ernst genommen. Pflanzen, Moosflächen und Steine fügen sich zu wohl durchdachten Kompositionen. Ein Paradebeispiel für diese melancholischen landschaftlichen Tableaus ist der Miniatur-Steingarten von Ryoan-ji in Kyoto, der an ein abstraktes Kunstwerk aus Kieseln erinnert. Viele dieser Gärten sind als Kansho Shiki konzipiert, das heißt zur puren Kontemplation gedacht und nicht zu betreten. So haben Gartenarchitekten die Freiheit, die größtmögliche Wirkung auf Betrachter zu erzielen. 

Onsen in Hakone. Bild: Gettyimages

10. Onsen Badekultur

Auch die japanische Badekultur folgt bestimmten Regeln. Es wird textilfrei und nach Geschlechtern getrennt gebadet, in vielen Badehäusern sind Tattoos und Piercings verboten. Die durchschnittliche Temperatur eines japanischen Onsens ist mit 41-42° schweißtreibend hoch – die Vielfalt der Onsen gleich fast der Vielfalt der japanischen Tempel. 

Tal der Hölle. Bild: Gettyimages

In Hakone, zu Füßen des Mount Fuji laden sieben Onsen zu Wein- oder Kaffeebädern. Wenn das zu abenteuerlich klingt, dann sind die Open-Air-Bäder mit Bergpanorama das was ihr braucht. Anderswo heilten die berühmten Dogo Onsen einer Sage nach einen verwundeten Reiher (und heute euch). Das leicht alkalische Wasser strömt ohne weitere Beimischungen direkt aus der heißen Quelle. In Hokkaido sind bei Noboribetsu einige der besten Onsen des Landes zu finden. Das milchweiße, mineralhaltige Quellwasser ist für seine gesunde Wirkung bekannt und strömt aus dem ‘Tal der Hölle’ heran, eine geothermisch aktive Zone. Eine Wanderung in der Umgebung ist sehr eindrucksvoll: die Erde dampft, die Flüsse schäumen.

Eine Geisha in Kyoto. Bild: Gettyimages

11. Geishas in Kyoto

Der Inbegriff der japanischen Weiblichkeit und Raffinesse sind die Geishas und Kyoto ist dabei das Herz der japanischen Geisha-Kultur. Während ihrer Ausbildung, die durchschnittlich fünf Jahre dauert, begleitet eine sogenannte Kami-San die jungen Mädchen. In kleinen Häusern – Okiya genannt – unterhalten diese Damen der gehobenen Kultur ihre Gäste im privaten Rahmen mit Gesang, Tanz und Poesie. Wenn ihr die Kunst der Geishas live in Aktion erleben möchtet, solltet ihr euch die öffentlichen Auftritte nicht entgehen lassen. Täglich im April treten die Geishas im traditionellen Gionja-Viertel Gion Kobu auf.

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