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Islands Ringstraße: ein Guide


Mit surrealen Vulkanlandschaften, schroffen Gipfeln und rauschenden Wasserfällen zählt Island in Europa zweifelsfrei zu den Hotspots für spannende Expeditionen. Besonders komfortabel: Die Isländer haben an einem ausgedehnten Straßennetz gefeilt, das euch die vielfältige Schönheit selbst in den entlegensten Winkeln spielend leicht aufspüren lässt. 

Eine Top-Route für zahlreiche berühmte Sehenswürdigkeiten ist dabei die Ringstraße, die passend zu ihrem Namen den äußeren Rand der Insel umrundet. Lasst euch hier von dampfenden Landschaften in eine Science-Fiction-Filmkulisse versetzen, von dramatischen Küstenlinien mit tiefschwarzem Sand betören oder vom stimmungsvollen Smaragdgrün des Nordlichts verzaubern. 

Westfjorde

An den Westfjorden begebt ihr euch an das dramatisch anmutende Ende des Landes. Hoch im Norden, in unmittelbarer Nähe des Polarkreises, finden sich Dutzende kleine und große Fjorde, die die Grenze zur tosenden See markieren. Die einzelnen Fjorde sind voller heißer Quellen, Orte zum Angeln, abwechslungsreicher Wanderpfade und unbeschreiblicher Foto-Möglichkeiten. Lasst euch in dieser Region auch auf keinen Fall den gewaltigen Dynjandi-Wasserfall entgehen. Nicht nur die rund 100 m hohe, breit gefächerte Naturgewalt wird euch hier sprichwörtlich berauschen, gleich unterhalb des großen Wasserfalls könnt ihr zusätzlich noch 5 weitere, etwas kleinere Fälle bestaunen. Darüber hinaus bietet das wunderbar untouristische Wanderreservat Hornstrandir erhabene Ausblicke entlang der Küste und führt durch abgelegene, traditionelle Dörfer. 

Jökulsárlón

Die Gletscherlagune im Südosten zählt zu den natürlichen Kronjuwelen Islands. So verteilt sich eine leuchtende Sammlung von Eisblöcken über das Wasser, die in der Sonne wie Diamanten glitzern. Das leuchtende Blau des Eises kreiert dabei einen deutlichen Kontrast zum schwarzen Sand des Strandes und macht diesen zauberhaften Ort zu einem unvergesslichen Setting für private Schnappschüsse. Die Lagune entsteht aus Wasser, das von den Gletschern abschmilzt und wird somit Jahr für Jahr größer – ein bittersüßes Resultat der Erderwärmung. Aufgrund der ständigen Veränderung sieht diese sagenhafte Kulisse zudem bei jedem Besuch anders aus. Hier solltet ihr unbedingt eine Bootstour machen: Sie bringt euch nicht nur näher an die größeren Eisberge heran, mit etwas Glück könnt ihr währenddessen auch Robben in ihrer natürlichen Umgebung erspähen. 

Skaftafell

In einem Naturpark gelegen bietet das Wildnisgebiet Skaftafell einmalige Einblicke in die Natur Islands. Auf rund 4.800 Quadratkilometern durchschneiden Flusstäler und riesige Gletscher die Landschaft, in der sich etwa 250 verschiedene Pflanzenarten und ca. 30 Vogelspezies tummeln – eine wahre Oase für beeindruckende Erkundungen. Macht euch z.B. auf den Weg zum Svartifoss, der mit seiner markanten Architektur zu einem der spektakulärsten Wasserfälle der Insel gehört. Die Wassermassen werden von fallenden schwarzen Basaltsäulen eingerahmt und bieten somit einen majestätischen Anblick. Nachdem ihr das tosende Naturschauspiel bestaunt habt, solltet ihr unbedingt einen Abstecher in die Eishöhle wagen. Bei guten Witterungsbedingungen sind hier herrliche Eindrücke vorprogrammiert: Indem das Licht durch die Eisdecke bricht, werdet ihr nämlich von einem elektrisch-blauen Farbton in den Bann gezogen.

Reynisfjara

Ein weiterer Schatz in Islands inspirierendem Repertoire ist der schwarze Sandstrand von Reynisfjara. Der Grund für die dunkle Farbe liegt in der Erosion von vulkanischem Gestein, denn beim Abkühlen und Aushärten wird Lava schwarz. Doch nicht nur die eindrucksvollen Strandabschnitte der Südküste präsentieren sich als wilde Naturschönheit. Das Geräusch, das beim Aufeinandertreffen der donnernden Atlantik-Wellen auf die schroffe Küste entsteht, bietet den unvergleichlichen Soundtrack für euren Ausflug nach Reynisfjara. Gekrönt wird die majestätische Atmosphäre durch die ikonischen Felsformationen, die hier den Strand überragen. Ein Hotspot für Fotografen. Bei wechselhaftem Wetter findet ihr Unterschlupf in einem echten Highlight dieser Region: inmitten des Berges Reynisfjall. Hoch über dem Strand lädt eine Basaltkolumnen-Höhle zum Verweilen in einzigartiger Kulisse ein. 

Krafla

Mit Krafla begebt ihr euch im Norden Islands in das heiße und aktive Herz der Mývatn-Region. Das Vulkansystem ist bereits vor mehr als 200.000 Jahren entstanden. Die letzten großen Eruptionsphasen gab es von 1975 bis 1984 – sie sind allerorts als “Krafla-Feuer” bekannt. Auch wenn es in den letzten Jahren zu keinen Ausbrüchen kam, ist das Vulkansystem jedoch nach wie vor aktiv und liefert bei Erkundungstouren somit einen ganz besonderen Nervenkitzel. Der 818 m hohe Calderavulkan fungiert als Zentrum der Region, um den herum sich eine surreal anmutende Landschaft erstreckt. Hier trifft das schillernde Azurblau der hiesigen Lagune auf schlichte Braun- und Beigetöne sowie den blubbernden Strömen weißen Rauchs. Nehmt euch die Zeit und wandert durch diese nahezu marsianische Umgebung. Dabei gewinnt ihr besonders spektakuläre Ausblicke auf dem Kraterrand. Einziger Haken der unvergesslichen Expedition: der starke und allgegenwärtige Schwefelgeruch. 

Nordlichter

Viele Touristen zieht es allen voran wegen der Nordlichter in den hohen Norden Europas. Die tanzenden Smaragdlichter entstehen, sobald Solarpartikel der Sonne in das Magnetfeld der Erde eintreten und ionisieren. Leider können euch selbst die alteingesessenen Einwohner Islands keine Garantie dafür geben, dass ihr während eures Aufenthaltes die magischen Nordlichter zu Gesicht bekommt. Doch von September bis April stehen die Chancen deutlich besser, da sich in dieser Zeit das faszinierende Farbspiel im Kontrast zum dunklen Winterhimmel leichter aufspüren lässt. Am besten begebt ihr euch dafür außerhalb der touristischen Gebiete, da das Naturphänomen durch künstliche Lichtquellen gestört wird. Darüber hinaus solltet ihr euch jeden Abend die Polarlichter-Vorhersage anschauen. Trotz eurer Bemühungen kann es trotzdem passieren, dass ihr während eurer Zeit auf der Insel nicht in den Genuss der Aurora Borealis kommt. Längst kein Grund aufzugeben: Einige Reisende hatten selbst noch im Flugzeug das Glück, einen Blick auf die Nordlichter zu erhaschen.

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