Ihr wollt mehr von der Welt sehen, ohne euch in die Ferne zu verirren? Wie wäre es dann mit etwas welthaltigem Programm in – Mannheim? Die Gründerstadt zwischen Rhein und Neckar war irgendwie immer schon allen einen Schritt voraus. Kein Wunder, dass es die Wiege der modernen Mobilität ist und dass hier Fahrrad und Automobil das Licht der Welt erblickten. Innovation und Kreativität gedeihen in den Mannheimer Forschungsinstituten und Start-Ups, Kultur und Kunst blühen euch in der UNESCO City of Music aus jeder Richtung entgegen und die Welt eröffnet sich euch in der Neckarmetropole auf neuem Wege. Seid ihr bereit für eine kleine Weltreise in der Heimat?
Vom fernen Osten an den Bosporus
Im fernen Asien geht unsere Reise los. Im Luisenpark, wo das größte chinesische Teehaus müden Stadtwanderern Harmonie, Gartenbaukunst und chinesischen Tee auftischt. Architekt Li Zheng errichtete das Teehaus 2001 in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Feng Shui und ließ sich dabei vom südchinesischen Stil zu schlichten Materialien wie Naturstein, Holz, Ziegeln und Fliesen leiten. So steht das Teehaus samt Schrein in perfekter Harmonie und Balance mit der Umgebung, den Wegen, dem Teich, der Brücke – und der Flora. Diese manifestiert sich vor allem in den leuchtenden Päonien, den Blumen der chinesischen Kaiserin, die den Luisenpark alljährlich im Mai in Gelb-, Weiß-, Pink- und Rottönen zur Augenweide machen.

Von Shanghai nach Istanbul transportiert uns im Anschluss das Viertel “Little Istanbul” westlich des Mannheimer Marktplatzes. Mit türkischen Imbissen, Spezialitäten-Handlungen, Baklavabäckereien und mehr könnt ihr hier für einen Moment in die Kultur und die Aromen des Landes eintauchen, das uns von allen asiatischen Ländern vielleicht am nächsten steht.

Geschichtsträchtige Quadratestadt
Der Spitzname verrät es bereits: Die Innenstadt von Mannheim ist so übersichtlich wie kaum eine andere. Am Anfang des 17. Jahrhunderts konzipierte Kurfürst Friedrich IV. die Stadt am Neckar nach den Idealen der Renaissance und zwar als Planstadt im Schachbrettmuster. Ähnlich wie in Manhattan bilden hier Quadratreihen von A-U und von 1-14 ein klar organisiertes Straßennetz aus insgesamt 144 Häuserblocks. Umfasst werden diese Quadrate von Ringstraßen; als Trennlinie der Innenstadt gilt die Kurpfalzstraße vom Schloss bis zum Neckar, auch Breite Straße genannt. Kein Problem, euch also zurecht zu finden – einfach mitzählen und schon wisst ihr, wo es lang geht.
Die Basis und den Mittelpunkt des Innenstadt-Ensembles bildet das beeindruckende Barockschloss, das größte Deutschlands. In ganz Europa steht es nur Versailles nach. Dafür wurde beim Bau darauf geachtet, genau ein Fenster mehr als im französischen Schloss einzubauen. Die Fassade des Barockschlosses erstreckt sich auf 440 Metern Länge, seine hunderte Innenräume zieren Gemälden, Gobelins und Statuen. Nach seiner aufwendigen Restauration im Jahre 2007, könnt ihr nun vollends in die kurfürstliche Epoche eintauchen und beim Wandel durch die Säle mehr über die Geschichte Mannheims lernen. Der Kurfürst selbst samt Gattin ruht in der Schlosskapelle.

Kunstwelt zu Gast in Mannheim
Zurück in der Gegenwart findet die Welt auch auf anderem Wege nach Mannheim. Seit 2013 entstanden über 30 großflächige Murals an Mannheimer Hausfassaden, angefangen mit dem Künstlerduo HERAKUT (Jasmin Siddiqui und Falk Lehmann) die mit der inspirierenden Botschaft “My Superhero Power is Forgiveness” der Einladung des Kulturzentrums Alte Feuerwache folgten und den Weg für viele weitere kunstvolle Begegnungen im urbanen Raum ebneten.
Neben nationalen Newcomern verewigten sich auch internationale Graffiti-Stars an den Häusern Mannheims. Darunter sind Dmitri Aske aus Moskau, der zu den einflussreichsten Streetart-Künstlern weltweit zählt, Ruben Sanchez aus Madrid oder The London Police, ein Künstlerkollektiv, das bereits seit 1998 aktiv ist. Aus dem Nachbarland Österreich trug Frau Isa mit ihrem unverkennbaren Stil das Mural ‘Askulab’ bei. Und mit Case Ma’Claim ist auch einer der nationalen Vertreter des Fotorealismus in Mannheim zu bewundern, der sich unter anderem für ein Werk in Berlin Mitte verantwortlich zeichnet.

Apropos Berlin: Wenn ihr im Szeneviertel Jungbusch unterwegs seid, ist es kein Wunder, wenn ihr euch an die dynamische Hauptstadt erinnert fühlt. In Mannheims Mini-Berlin hat sich ein faszinierender Wandel vom ehemaligen Arbeiterviertel zum kreativen Hotspot vollzogen. Der Name Jungbusch ist Programm: Von den multikulturellen Bars und Restaurants zu den Galerien und Kunst-Events ist Jungbusch Ausgehviertel und Ausstellungsfläche zugleich. Der perfekte Ort, um einen Tag voller Eindrücke zu verarbeiten, vielleicht bei einem Drink im Hagestolz – natürlich mit 1,5 Meter Abstand.
Dieser Artikel wurde in Kollaboration mit der Tourismus Stadt Mannheim GmbH erstellt.