Fischland-Darß-Zingst ist die schönste Halbinsel der Welt. Finden jedenfalls die, die hier zuhause sind. Und auch die, die als Musiker, Naturfreundin, Hafenmeister, Bandenkönigin und Reiter jeweils einen ganz eigenen Blick auf ihre Heimat haben. Lernt die vielseitige Region durch ihre Augen kennen.
Stephan Wenke,
Hafenmeister in Barth
Als Hafenmeister ist der 52-Jährige Stephan Wenke im Sport-, See- und Wirtschaftshafen von Barth dafür verantwortlich, „dass alles läuft“. Er kümmert sich um Stege und Kaikanten, beseitigt die Ursache von Ölflecken im Hafenwasser, teilt Liegeplätze zu und ist fast bei jedem Anlegemanöver dabei. Zwölf Hektar Wasserfläche gehören zum Hafen von Barth, da fällt einiges an. Wenkes Schreibtisch steht im ersten Stock des Steuerhauses am Hafen, von hier blickt der Hafenmeister auf sein Reich wie von einer Schiffsbrücke. Doch er ist lieber draußen unterwegs, wo er dank seines T-Shirts mit dem „Hafenmeister“-Aufdruck von jedermann erkannt und gerne auch mal angesprochen wird. Wenke freut sich dann, denn dass er in seinem Job immer neue Leute kennenlernt, schätzt er besonders. Sein Dienstfahrzeug ist ein 42-PS-Arbeitsboot namens Molly, was jedoch nicht bedeutet, dass er in seiner Freizeit sofort auf festen Boden umsteigt. Da kreuzt er nämlich mit seinem eigenen Segelboot durch das Wasser – am liebsten durch die westlichen Wasserlandschaften von Fischland-Darß-Zingst, den Bodstedter Bodden zum Beispiel. Von dort aus schaut er auch gerne mal aufs Land. „Die Seele von Fischland-Darß-Zingst ist die Natur“, sagt er. „Vom Wasser aus ist sie besonders schön.“





Madita von Klitzing,
Ostseekind aus Zingst
Maditas Leben liest sich wie ein herrlicher Jugendroman. Titelvorschlag: „The Beach“. Denn er spielt im Seebad Zingst – und besonders viel am 15 Kilometer langen Sandstrand. Die 12-Jährige und ihre Freunde sind dort bei Wind und Wetter unterwegs. Am Strand gibt es nach der Schule und in den Ferien unzählige Möglichkeiten zum Zeitvertreib: Stand-Up-Paddeln, Schwimmen, Drachen steigen lassen oder mit dem eigenen Pony bei Sonnenuntergang über den Sand galoppieren. Weil Madita so viel draußen unterwegs ist, kennt sie von Zingst „gefühlt alles“ und verspürt auch bei schlechtem Wetter keine Langeweile. Da fotografiert sie die Hirsche, die den Wald verlassen und bis auf wenige Meter an ihr Elternhaus herankommen – besonders, wenn gerade die Pflaumen reif sind. Aber auch die überdimensionale Sonnenbrille, die wie eine Skulptur auf dem Sandstrand thront, eignet sich bestens für Aktivitäten bei sämtlichen Wetterlagen, denn sie ist die ideale Kulisse für kreative Fotoshootings. Life is a beach? Im Seebad Zingst auf alle Fälle!


Lutz Gerlach,
Komponist und Pianist aus Ahrenshoop
Wie nimmt man Ahrenshoop als Jazzmusiker wahr? Lutz Gerlach, der vor vielen Jahren vom Prenzlauer Berg in Berlin in das Dorf zwischen Ostsee und Bodden zog, muss nicht lange überlegen: durch die Natur. Und durch die Kunst. „Seit 125 Jahren wird Ahrenshoop von Künstlern und Individualisten geprägt. Das macht seine Magie aus. Hier herrscht ein besonderes, kulturelles Urlaubsflair. Viele Kulturevents füllen den Ort mit Geist und Atmosphäre.“ Dazu trägt der 60-jährige Musiker mittlerweile selbst einiges bei. Er ist künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Naturklänge“, die mit ihren Konzerten an verschiedenen Orten in der Region am Meer, in Parks und Gärten die besondere Verbindung aus Natur und Musik feiert. Auch bei seinen eigenen Kompositionen lässt er sich von der hiesigen Natur inspirieren. Er hat die Geräusche des Meeres auch schon aufgenommen; „es klingt jeden Tag anders“, begeistert er sich. „Die Ostseewellen, das Rauschen der Bäume, die Frösche am Bodden – das will ich in Klang übersetzen.“




Frank Bremer,
Gastgeber in Dierhagen
Frank Bremers Lieblingsplatz ist auf dem Rücken der Pferde. Weshalb sich der gebürtige Stralsunder vor einem Jahr im Ostseebad Dierhagen seinen Lebenstraum erfüllte und die Ferienanlage „Frei wie der Wind“ eröffnete. Das acht Hektar große Anwesen liegt mitten im Grünen, nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Eine große Reithalle gehört dazu sowie eine Reitschule, ein Stall mit elf Pferden, die von Gästen auch geritten werden können, ein Restaurant und Unterkünfte mit jeglichem Komfort in Chalets und Glamping-Zelten. Bis auf die Zelte ist alles in edler, rustikaler Backstein- und Fachwerkoptik gehalten. In dem großen Anwesen gibt es viel zu tun für den Unternehmer, doch für einen Ausritt mit seinem 14-jährigen Rappen Aragon nimmt er sich immer Zeit. Im Sommer gern gleich in der Früh, zum Beispiel über die Boddenwiesen. Im Herbst reitet Bremer dagegen zum Sonnenuntergang gemütlich am Strand entlang, dicht am Wellenschlag. „Fischland-Darß-Zingst ist zum Reiten einfach ideal“, schwärmt er. „Endlose Wiesen und Wälder, keine Hindernisse, und kaum störende Straßen.“ Alles Glück der Erde eben!





Annett Storm,
Vorsitzende des Fördervereins Nationalpark Boddenlandschaft e.V.
Wenn Annett Storm gebeten wird, ihre Lieblingsorte im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft aufzuzählen, kommt sie ins Schleudern. Nicht, weil es keine gäbe. Sondern weil sie sich nicht entscheiden kann. „Wir haben diese großartige Vielfalt mit einem ganzen Mosaik an Lebensräumen – Bodden, Ostsee, Strand, Wald und noch viel mehr“, schwärmt sie. Ihr besonderes Interesse gilt der Dynamik dieser Landschaften, dem Umstand, dass sich die Natur immer weiterentwickelt, dass etwa neue Wälder entstehen, wo früher Wiesen waren. In ganz jungen Jahren ist Annett Storm zur See gefahren, doch inzwischen begleitet sie den Nationalpark schon seit 30 Jahren in den unterschiedlichsten Funktionen. Was ihr besonders gut an ihrer Arbeit gefällt: Menschen für die Natur zu begeistern, für das zu werben, was sie „Prinzip Natur“ nennt und auf diese Weise auch Probleme ansprechen zu können. Neugierig geworden? Ihr Wissen und ihre Begeisterung teilt Annett Storm gerne auch mit Gästen – bei geführten Wanderungen.





Der Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Mecklenburg-Vorpommern erstellt.