Wenige Orte strahlen soviel Glamour und Glanz aus wie die französische Cote d’Azur. Jetsetter und Prominente sitzen an Spieltischen oder räkeln sich auf Luxusyachten, die Sonne reflektiert von wunderschönen Buchten und eine gewisse Leichtigkeit liegt in der Luft. Was wir die Riviera und Franzosen die Côte d’Azur nennen, ist der Küstenstreifen, der in Hyères beginnt und sich bis zur italienischen Grenze erstreckt. Die Straße ist gesäumt von exklusiven Städtchen mit Nizza als pulsierendem Herzen. Bei durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr und einer fantastischen Gastronomie ist es kein Wunder, dass die Riviera so beliebt ist.
Doch was macht die Côte d’Azur aus und was solltet ihr nicht verpassen?

Menton
Die Côte d’Azur beginnt in dieser verschlafenen Küstenstadt im Südosten Frankreichs, zwischen Berg und Kieselstrand. Die erste Gemeinde auf der französischen Seite der Grenze ist Menton so weit von Saint Tropez entfernt, wie irgend möglich, in Entfernung und in Atmosphäre. Botanische Gärten statt Luxusyachten und ein entspannter Lebensstil, an den man sich leicht gewöhnt. Der Legende nach brachte Eva eine Zitrone aus dem Garten Eden mit und pflanzte sie in Menton. So erklären sich die Mentoner, warum Zitronen hier außergewöhnlich gut wachsen. Jedes Jahr zieht das Zitronenfestival rund 200.000 Besucher an.


Monaco
Für Nachtleben und Glamour könnt ihr immer auf das Fürstentum Monaco setzen. Eines der kleinsten Länder der Welt ist gleichzeitig das am dichtesten besiedelte, deswegen wird es schwer mit den Parkplätzen. Wenn ihr vor 12 anreist, könnt ihr das legendäre Casino besuchen, ohne Abendgarderobe mieten zu müssen. Eine weiterer Monaco-Zeitvertreib: am Hafen entlang spazieren und Prominente und Könige in Zivil betrachten.

Èze
Die Entfernungen in der Côte d’azur sind relativ gering. Bevor ihr euch verseht, landet ihr schon in Nizza – aber bevor ihr das tut, setzt das Bergdörfchen Èze auf eure Liste. Auf 430 Metern Höhe bietet sich hier ein unschlagbarer Panoramablick auf die Côte d‘Azur. Mit seinen mittelalterlichen Häusern und üppiger Vegetation ist Èze selbst aber auch eine Augenweide.

Villefranche-sur-Mer
Wieder unten am Wasser angekommen findet ihr alsbald Villefranche-sur-Mer. Obwohl Villefranche sich als Fischerdorf ausgibt, ist es eines der exklusivsten Orte der Tricolore. Denkt euch also nicht dabei, wenn ein Elton John an euch vorbeischlendert. Geht lieber durch eine der ältesten Straßen Frankreichs, die Rue Obscure, und atmet die Jasmin- und Lavendelaromen ein, die die ganze Stadt durchdringen.

Cap Ferrat
Direkt vor Villefranche-sur-Mer ragt die Halbinsel von Cap Ferrat ins Meer. Luxuriöse Ferienhäuser, ein alabasterfarbener Leuchtturm und dahinter die authentische kleine Gemeinde Saint-Jean-Cap-Ferrat, die es geschafft hat, ihren Charmes zu bewahren. Hauptattraktion der Halbinsel ist die prächtige Villa Ephrussi de Rothschild im Renaissancestil. Neben dem Gebäude selbst umfasst die Villa neun Gärten in unterschiedlichen Stilen und eine Sammlung von Kunst und Porzellan.


Nizza
Das Herz der Riviera, die zweitgrößte Stadt der Provence. Nizza steht an zweiter Stelle in Frankreich, was die Anzahl der Museen angeht. Von den Impressionisten im Musée des Beaux-Arts zum Musée Matisse und dem Chagall Museum finden viele französische Künstler ihre Bühne. Spaziert entlang der Promenade des Anglais, den Blick auf den Hafen und das Meer, genießt die Marktstände oder wertet die architektonischen Funde der Vieille Ville aus. Die Nizzaner sind stolz auf ihre Gastronomie. Verpasst also nicht die Klassiker: Salat Nicoise, La Socca und Meeresfrüchte.

Saint-Paul-de-Vence
Für einen Schuss Kunst begebt euch in die Berge nach Saint-Paul-de-Vence. Im 20. Jahrhundert wurde diese provenzalische Gemeinde unerwartet zum Zentrum für Künstler und Schriftsteller, die aus dem besetzten Paris hierher flohen. Größen wie Picasso, Matisse, Miró und Chagall ließen sich in Saint-Paul-de-Vence nieder. Heute könnt ihr einige von ihnen auf dem Friedhof der Stadt besuchen. Im Hôtel La Colombe d’Or hängen Gemälde, die die Meister einst gegen Essen und Unterkunft eintauschten. Etwas außerhalb von Saint-Paul-de-Vence befindet sich die Fondation Maeght, die als eines der bedeutendsten Museen für moderne Kunst in Europa gilt.

Antibes und Juan-les-Pins
Vieles spricht für Antibes. Kostenlose Sandstrände, einer der größten Yachthäfen Europas, ein echtes Stadtzentrum, große Auswahl an Restaurants. Wer Shopping vermisst, kann den Marché Provencal besuchen – oder in kleinen Läden zwischen Lavendelseifen, Vintage-Kleidung und mehr stöbern. Abends könnt ihr in 20 Gehminuten zur Nachbarstadt Juan-les-Pins gelangen, um euer Nachtleben anuzukurbeln. Juan-les-Pins ist des Weteren bekannt für sein jährliches Jazzfestival, das im Juli zehn Tage lang Weltstars und neue Musiker anzieht.

Cannes
Nicht nur das bekannteste Filmfestival der Welt macht Cannes zu etwas Besonderem. Auch seine Altstadt Le Suquet und sein Nachtleben sind nicht zu vernachlässigen. Im Palais de Festival befindet sich die Allée des Stars, wo ihr in die Fußstapfen von Filmstars treten und Handabdrücke von Cameron Diaz, Gerard Depardieu und Meryl Streep vergleichen könnt. Wenn ihr schon keine Palme gewinnt, könnt ihr auf der Promenade de la Croisette unter Palmen spazieren oder das Zwei-Sterne-Restaurant Palme d’Or genießen, das während der Festivalzeit normalerweise überfüllt ist.

Sainte-Maxime, Saint Tropez und Hyères
Nach Cannes verläuft die Straße nach Sainte-Maxime, ein Abschnitt der von vielen als einer der schönsten in Europa angesehen wird. Vergesst nicht, euren Blick auf die Straße zu richten, die sich voller scharfer Kurven und dramatischer Höhenunterschieden dahin schlängelt. Sainte-Maxime ist wie ihre Nachbarstädte Port Grimaud und Saint Tropez Spielplatz der Reichen.
Wenn ihr nicht euer gesamtes Jahresgehalt verbrennen möchtet, auf nach Hyères, wo die Preise niedriger, das Tempo langsamer und die Strände kostenlos sind. Hier endet auch die französische Riviera. Weiter im Westen liegt Marseille und andere Teile der Provence. Oder ihr kehrt um und wiederholt den Roadtrip – in anderer Richtung.
