Das andere Venedig: ein Guide


Venedig: die scheinbar unmögliche Lagunenstadt verblüfft Reisende stets aufs Neue.

Als die alten Venezianer ihre Marmorpaläste bauten und die Straßen-Labyrinthe anlegten, schufen sie dabei eine einzigartige Stadtkultur, die noch immer spürbar ist. Vom opulenten Karneval bis zu den bahnbrechenden Renaissance-Veröffentlichungen des venezianischen Ghettos in Cannaregio – Venedig war immer eine Hochburg des kulturellen Fortschritts und der Erhabenheit. Die feierliche Atmosphäre herrscht noch am Canal Grande und auf dem Markusplatz und kann auf einer Gondelfahrt durch die Stadt erlebt werden. Um euch das venezianische Leben und die venezianischen Geheimnisse näherzubringen, haben wir einen Leitfaden für das unentdeckte Venedig zusammengestellt.

Burano. Bild: iStock/egal

Burano

Die kleine Laguneninsel ist zwar nicht unbekannt, wird aber trotzdem oft übersehen. Wer jedoch mit dem Boot zur kleinen Insel übersetzt wird dafür belohnt. Grell-bunte Gebäude, hervorragende Restaurants (und weniger Touristenfallen) und der einzigartige Charme Buranos sind einige dieser Belohnungen.

Mercatino dei Miracoli

Mercatino dei Miracoli

Dieser Flohmarkt ist nur selten geöffnet und bietet wortwörtlich wunderbare Antiquitäten in Hülle und Fülle. Da die meisten Händler ansässige Venezianer sind, findet ihr hier hochwertige Antiquitäten und Second-Hand-Artikel zu guten Preisen. Ein Muss für Schnäppchenjäger.

Scuola Grande di San Rocco

Scuola Grande di San Rocco

Rom hat die Sixtinische Kapelle, das venezianische San Rocco einige atemberaubende Fresken von Tintoretto. Seine Darstellung der Himmelfahrt ist herrlich düster, und in ihrer Gestaltung in Einklang mit dem Zeitgeist seiner Entstehung – Venedig hatte damals nach der Pest 500.000 seiner Bürger verloren.

Malefatte Boutique

Malefatte Boutique

Shopping in Venedig ist teuer. Ein günstigerer Einstieg in die Modeszene Venedigs sucht, wird in dieser kleinen Boutique ermöglicht. Alle Kleidungsstücke und Accessoires, die hier verkauft werden, wurden von Gefangenen aus recycelten Materialien handgefertigt – ein Projekt, um sich wieder zu rehabilitieren und einzugliedern.

Osteria Al Bacco

Osteria Al Bacco

Eine der ältesten Osterias der Stadt liegt etwas abseits des Touristenpfades und ist bei Einheimischen sehr beliebt. Macht an den im Garten gedeckten Tischen (eine Seltenheit in Venedig) eine Pause, und probiert einige der besten Meeresfrüchte der Stadt, z. B. schwarze Spaghetti, gefärbt mit Tintenfisch oder gegrillten Wolfsbarsch.

Buchhandlung Acqua Alta

Libreria Acqua Alta

Dank der Phantasie ihres exzentrischen Besitzers hat diese Buchhandlung – Opfer ständiger Überschwemmungen – scheinbar die Gezeiten überwunden. Die Bücher stapeln sich in Badewannen, Gondeln und Fässern und können so bei Hochwasser unbeschadet auf den Wellen schaukeln. Ein venezianisches Wunder, das einen Lese-Stopp wert ist.

Trattoria All’ Arco

All’Arco

Die bescheidene und versteckt gelegene Trattoria serviert die besten Cicchetti der Stadt. Cicchetti sind Tapas auf venezianische Art und am besten mit einem gepflegten Aperol Spritz zu genießen. Stellt euch an die Bar und macht euren Tag Happen um Happen besser.

Das venezianische Ghetto

Das Ghetto

Das jüdische Ghetto von Venedig leistete einen großen Beitrag zur italienischen Geschichte. Erst Ort der Zuflucht, dann Ort der Exklusion, hatte das Ghetto einen maßgeblichen Anteil an der Verbreitung der humanistischen Philosophie, der Renaissance. Zudem entwickelten Ärzte im Ghetto das Konzept der Quarantäne, um die Venezianer vor der Beulenpest zu bewahren. Im Museo Ebraico erfahrt ihr mehr über die Geschichte des Ghettos.

Cantina Azienda Agricola

Cantina Azienda Agricola

Dieses Bacaro (venezianisches Gasthaus), ist so traditionell, wie es überhaupt nur möglich. Köstliche Cichetta aus der Region werden von einer großen Auswahl an günstigen Weinen (ca. 1 Euro pro Glas) ergänzt, leidenschaftliche Einheimische, die reden dazu angeregt über Gott und Welt. Eine Kostprobe des echten Venedigs, täglich offen bis 21 oder 22 Uhr.

Al Timon

Al Timon

In dieser kleinen Kanal-Bar, die aus allen Nähten zu platzen scheint, treffen sich junge Venezianer abends auf einen Spritz al Bitter. Ein kleiner Lastkahn, der vor der Bar ankert bietet mehr Sitzplätze – und ist Schauplatz für spontane Jazz-Performances. Venedig, Jazz, ein Wein – so lässt es sich leben.

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