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Auf der Spur des Chianti – eine toskanische Reise


Nicht alle Wege führen nach Rom. Einige folgen weniger befahrenen Straßen und führen zu wahren Hauptstädten des Geschmacks. Gutes Beispiel dafür ist die Toskana, Land der sanften Hügel und Weinfelder. Zwischen Kunststädten und historischen Dörfern erstreckt sich hier eine alternative Route, die sich weder auf Landkarten wiederfindet, noch in eine bestimmte Richtung führt. Wir sprechen von der Route des Weins, die dem roten Faden des Chianti folgt.

Unsere Reise führt uns auf die Spur des authentischen Chianti, auf den Straßen, die die wichtigsten Weinstädte verbinden, entlang der alten Pilgerwege, die ins Herz der Toskana verlaufen. Die Grenzen der Region des Chianti sind undeutlich. Grob gesagt befinden wir uns zwischen den Provinzen von Florenz und Siena, auf einer Route von ca. 80 km Länge. Die Gemeinden haben sich über die Jahre kaum verändert: Radda im Chianti, Castellina in Chianti, Gaiole in Chianti. Viele Dörfer in den Weinbergen sind sich ebenso treu geblieben, von San Casciano Val di Pesa bis Barberino Val d’Elsa.

Weinreben in der Toskana. Bild: iStock

Unterwegs auf der Chiantigiana

Unser Wein-Abenteuer beginnt auf der legendären Chiantigiana, der Route 66 der Toskana. Strada in Chianti ist der erste Boxenstopp für feines Essen und Wein und Toskana-Panoramen, als Nächstes folgen die ruhigen Gässchen von Greve im Chianti, das als das wahre Tor zur Chianti-Region gilt. Auf dem Hauptplatz, der Piazza Matteotti, einem Dreieck, begrenzt von Arkaden, Cafés und Bars könnt ihr euch das erste Gläschen zu Gemüte führen und euch darüber freuen, dass Greve in Chianti Teil der Cittàslow ist, eine italienische Initiative der Entschleunigung.

Wir lassen das Schloss Montefioralle hinter uns und erreichen alsbald Panzano im Chianti. Obligatorisch ist hier der Besuch der Antica Macelleria Cecchini, eine toskanische Institution, geführt von Dario Cecchini. Die Stimmung im kleinen Schlachtladen ist am ehesten als casual zu beschreiben. Das Menü ist güngstig und sehr üppig, Steak um Steak wird gereicht, der Wein fließt in Strömen und hin und wieder schaut der Küchenchef aus der Küche und zitiert Passagen aus der Göttlichen Komödie.

Radda in Chianti. Bild: iStock

Radda und Castellina

Mit vollem Magen denkt es sich (und fährt es sich) besser. Bevor wir uns versehen stehen wir schon an einer Kreuzung mit Radda auf der einen Seite und Castellina auf der anderen. Eingeschlossen zwischen hohen alten Mauern liegt Radda zwischen den Tälern Arbia und Val di Pesa, ein Ort, wo es sich bequem und langsam lebt, ein Ort, wo ihr neue Lebenskraft schöpft. Besucht das alte Eishaus aus der Zeit des Großherzogs und seht euch die Kirche San Niccolò an.

Die majestätische Festung Castellina in Chianti ragt zwischen gewundenen Hügeln hervor und lädt dazu ein, Halt zu machen und das ein oder andere Foto für Instagram zu schießen. Die Gemeinde hat nur zweitausend Einwohner, zu ihren Wundern zählt die etruskische Nekropole von Poggino, die sich etwas außerhalb befindet und auf das 6 Jahrhundert vor Christus datiert wird. Zudem könnt ihr in Castellina euch glücklich zählen, Wein direkt vom Weingut probieren zu können.

Rotwein. Bild: iStock

Chianti ist eine Region der Sinne. In diesem Teil der Toskana sind Mahlzeiten vor allem zum Teilen da und so öffnen viele der lokalen Weingüter ihre Keller für Touristen und neugierige Besucher gerne. Gläser gefüllt mit rubinrotem DOC-Nektar, Käse und wunderschöne goldene Sonnenuntergänge: Zutaten für unvergessliche Tage. Cin cin!

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