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7+ unfassbare Alpentouren für Pros und Neulinge


Von der Allgäu nach Südtirol, von Frankreich nach Slowenien erstrecken sich die Alpen in ihrer Pracht über ganze acht Länder. Schwer fassbar und schwer faszinierend ist das höchste Hochgebirge Europas für Wanderungen prädestiniert. Doch wo anfangen? In den Dolomiten oder am Triglav-Nationalpark? Diese Frage können wir nicht beantworten. Dafür machen wir mit euch gerne einen Kurzdurchlauf durch einige der besten Wanderstrecken durch die Alpen, bequem sortiert nach Ländern. Streckt und dehnt euch schonmal. 

Hier geht es los, an der Kemptner Hütte im Allgäu. Bild: Unsplash/AlexanderSinn

Der Klassiker: Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran

Unter all den möglichen und unmöglichen Wegen, die sich durch die alpine Gebirgskette ziehen, ist der E5 Fernwanderweg ein Klassiker. Von der Atlantikküste Frankreichs führt der E5 über die Alpen nach Verona auf insgesamt 3.200 km, davon sind es 115 km, die Oberstdorf im Allgäu und Meran in Südtirol trennen – und circa 12.300 Höhenmeter.  

Nebelhorn, Oberstdorf. Bild: Unsplash/Robert Richarz

In sechs bis acht Tagesetappen wandert ihr von Almwiesen zu schneebedeckten Gipfeln mit nächtlichen Ruhepausen in Berghütten (ausgebucht in der Hochsaison). Zwar ist die Tour technisch nicht sehr anspruchsvoll, eine gewisse Grundfitness solltet ihr mitbringen, um täglich sieben bis acht Stunden Wanderzeit mit Rucksack und ohne Murren zu meistern. Am Ende habt ihr drei Länder passiert, von den Allgäuer Alpen über das Pitztal bis zum Timmelsjoch, das an Italien stößt, wo ihr im Kurort Meran auf euren Sieg über die Zweitausender anstoßen könnt. 

Großglockner-Hochalpenstraße. Bild: Unsplash/Karsten Würth

Österreich: Glocknerrunde

Nun, da wir die Überquerung hinter uns haben, können wir uns den anderen Höhepunkten der Alpen widmen. Wie dem Großglockner. Dieser Koloss, der höchste Gipfel Österreichs ragt 3798 Meter ins Ungewisse und ist umgeben von reizvollen Landschaften wie dem Ködnitz- und dem Kalsertal. In der Glocknergruppe findet ihr auch die Salmhütte, die bereits seit 1799 Wind und Wetter trotzt.

Kals am Großglockner. Bild: Unsplash/Hermann Ritter

In wiederum sieben Tagen führt euch die Glocknerrunde durch den Nationalpark Hohe Tauern. Es wird euch vieles abverlangt. Tagesetappen sind bis zu 8 Stunden lang, vielerorts sind seil gesicherte Passagen zu überwinden. Wer im alpinen unerfahren ist sollte sich mit einigen Fotos des Dreitausenders aus dem Tal begnügen. Oder einen Wanderguide buchen. Zum Glück könnt ihr nach jeder Etappe abbrechen – oder euch in einer Hütte für den nächsten Tag stärken. No pain, no gain!

Panorama der Julischen Alpen bei Krnjska Gora, Slowenien. Bild: iStock

Slowenien: Triglav-Nationalpark 

Nicht immer hat man sieben Tage Zeit zum Wandern. Die Julischen Alpen und der Triglav-Nationalpark – der markante Berg auf Sloweniens Flagge – bieten viel Natur für wenig Wandergeduld. Viele lohnenswerte Ausflüge im Triglav sind entlang des Fernwanderweges Alpe-Adria-Trail angesetzt, wie zum Beispiel das pittoreske Sieben-Seen-Tal. Vom Savica-Wasserfall könnt ihr euch zwischen halbtägigen Ausflügen zum Schwarzen See oder einer Ganztageswanderung um das gesamte Tal herum entscheiden.

Julische Alpen. Bild: iStock

Großer Publikumsmagnet ist das Soča-Tal, wo ihr dem namensgebenden Fluss auf 25 Kilometern von seiner Quelle aus folgen könnt. Steile Schluchten, surreal grünes Wasser, gekreuzt von Brücken und Stegen – Fotografen und Wasserfreunde werden im Soca Tal eine gute Zeit verbringen.

Aiguille du Midi. Bild: iStock

Frankreich: Mont Blanc-Tour

Sky is the limit – wer auch immer das sagte, meinte den Mont Blanc, den weißen Berg am Schnittpunkt von Frankreich, Italien und der Schweiz. Der höchste Berg Europas ist klassischerweise von Nid d’Aigle (Adlernest) zu besteigen. Die Station thront wie ein Raumschiff im Schnee und ist von Chamonix gut zu erreichen. Lasst euch im Übrigen nicht täuschen, wenn Alpenprofis den Mont Blanc als einfach bezeichnen. Bei knapp viertausend Metern über dem Meeresspiegel können starke Kopfschmerzen und Übelkeit oft vorkommen. Für das Hochgebirge braucht ihr eine Gletscherausrüstung und einiges an Erfahrung im Bergsteigen. Dazu müsst ihr akklimatisiert, das heißt die Kälte und die dünne Luft gewöhnt sein. Daneben sind Seil- und Rettungstechniken, Lawinen- und Wetterkunde und vor allem Zeitmanagement entscheidend. 

Mont Blanc. Bild: iStock

Wer geübt ist, rechtzeitig Schlafplätze in den Hütten reserviert und die richtige Taktik hat, ist bereits auf einem guten Weg. Nicht zu schnell, Schritt, atmen, Schritt, atmen und weiter zum Dôme du Goûter, immerhin schon 4.304 Meter hoch. Hier scheint der Himmel greifbar nahe – und der weiße Berg selbst, dieser ist nur einen Schritt entfernt. Scheinbar.

Drei Zinnen, Dolomiten. Bild: iStock

Italien: Dolomitentrek

Wenn euch in den Dolomiten der Atem wegbleibt, dann seid ihr Ästheten. Drei Zinnen, Rosengarten, die Geislergruppe – angesichts dieser kunstvollen Bergformationen sollte wohl niemand gleichgültig bleiben. Der Dolomitentrek stellt euch die Klassiker des Südtiroler Gebirges von West nach Ost vor. 

In 7 Tagen könnt ihr von Tiers/St. Zyprian bis nach Sexten wandern, knappe 70 Kilometer lang, unterwegs die Drei Zinnen mit dem steinernen Ausrufezeichen der Cinque Torri vergleichen und am italienischen Jetset in Cortina d’Ampezzo Augen machen. Erblickt das geheimnisvolle Alpenglühen im Rosengarten, wo der mittelalterlichen Sage nach Zwergenkönig Laurin herrschte und nehmt ein kühles Bad im Antermoiasee.

Dolomiten. Bild: Gettyimages

Und vergesst bitte eure Kameras nicht. Bitte.

Schweiz: 5-Seen-Wanderung

Wenn ihr euch Berg ohne See kaum denken könnt, dann ist die letzte Panoramawanderung unserer Liste ideal. Fünf Bergseen mit kristallklarem Wasser passiert ihr in der Welterberegion von Sardona im Schweizer Kanton St. Gallen. Der Wangsersee macht den Auftakt, nach dem Anstieg zum Wildsee öffnet sich die Sicht auf die Ostschweiz, die Bündner und Österreichischen Alpen. Der Wildsee selbst, je nach Wetter und Jahreszeit türkis oder milchig blau, ist ein Anblick. Dahinter der Hochwart, der Pizolgletscher und die Grauen Hörner. 

Wildsee (Pizol), Schweiz. Bild: Unsplash/Claudio Schwarz

Es folgen der Schottensee und der Schwarzsee, wo Steinböcke und Gämsen zu beobachten sind. Der Panoramablick reicht hier über das Rheintal bis zum Bodensee. Danach geht es nur noch bergab bis zum Baschalvasee, der das Finale bildet, ein kleiner, perfekt in die Landschaft eingelassener Bergsee. Auch auf dieser Wanderung gibt es teilweise forderndes Gelände, das, kombiniert mit dreimal An- und Abstieg zumindest gute Wanderstiefel voraussetzt. 

Schottensee, Schweiz. Bild: pizol.com

Überall: Einfache Alpen-Wanderwege

Ihr wollt euch eigentlich nur etwas die Beine vertreten? Warum nicht. Neben all den anspruchsvollen Strecken weiter oben findet ihr in den Alpen eine Unzahl an Tages- und Halbtageswanderungen. Wie sollte es auch anders sein? Panoramen zum Dahinschmelzen am Heiterwanger See (2,5 Std), rauschendes Wasser im Oytal (3 Std), enge Schluchten in der Breitachklamm (1,45 bis 2,45 Std) – auf jeder Schwierigkeitsstufe locken Berge, Täler und Seen. 

Breitachklamm. Bild: Stefanie Rösch/stefanieswelt.de

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